4 Tage Bad Mitterndorf 2009


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Einen kleinen Abstecher in das steirische Salzkammergut:  Admont - Bad Mitterndorf - Offensee - Langbathsee - dann ein Besuch von Marchtrenk um am Treffen des Campingclubs Welser Heide teilzunehmen.

Montag 10.08.2009 08h50
Auf ein Neues!  Wir waren schon lange nicht im Land der Haselmäuse und haben vor, in dieser gedachten Mitte Österreichs Örtlichkeiten auszuforschen, wo sich Menschen treffen können, denen es daheim zu komfortabel ist, die gerne ihr WC durch die Gegend tragen, Schlafplätze suchen, mit wenig (manchmal sehr wenig!) Platz auskommen wollen – kurz: für Camper.
Die Wetteraussichten sind nicht so übel, also trauen wir uns halt einfach. Wir sind seit 05h00 muntern, weil wir einen Ankömmling aus der Türkei in Empfang genommen haben, also fahren wir S6 und diesmal nicht Gesäuse, sondern die Direttissima bis Stainach; dort ist der Kühli schon ordentlich kalt. Wir kaufen ein und probieren den Stellplatz an der Enns (Pürgg/Trautenfels);

weil es aber erstaunlicherweise vor kurzem geregnet hat und wahrscheinlich Gleiches bald wieder tun wird, ist uns der Boden doch zu weich und wir verkrümeln uns. Erst probieren wir unser Glück weiter im Westen (Eingang zu den Kleinsölktälern). Dort sind wir dann so müde, dass wir uns nach einer Jause erst einmal aufs Ohr hauen. Das dauert ernstlich von 15h30 bis 18h30.
Beim Aufwachen ist uns klar, dass wir doch nicht hier bleiben wollen; wir machen uns auf nach Irdning, wo ganz in der Nähe ein putziger CP ist: „Im Dörfl“.

Ungemein leger werden die Dinge dort gehandhabt. Als wir ankommen, ist keiner (kein Zuständiger!) da, den man was fragen könnte, also spazieren wir erst einmal auf dem Platz herum, lassen uns von einer Camperin aufklären, die uns nicht so ganz über den Weg traut – sie will uns tatsächlich nicht sagen, wo die Grauwasserentsorgung ist.
(O.-ton: "das ist aber eigentlich nur für die Camper gedacht"). Gleich argwöhnt Ewald, dass es womöglich gar keine gibt; ich find sie dann aber doch und überhaupt ist es ein wirklich reizender, liebevoll gestalteter Platz,

auf dem ich nur im Sommer nicht stehen möchte – es gibt dort nicht einen einzigen Baum! Sehr wohl aber ein sehr ordentliches Schwimmbecken in Biotop-Qualität.
Kurz und gut: wir nächtigen unangefochten und kostenlos draußen auf dem Parkplatz, was auch die aufgeweichten Wiesen des CP schont.

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Dienstag 11.08.2009
Es wird in diesem Sommer niemanden überraschen, dass es nachts derart schüttet, dass der Schlaf eher mager ausfällt und der Morgen ein fades Auge hat. Wir lassen uns aber trotzdem nicht klein kriegen, treffen uns mit Helga beim Spar-Parkplatz, lassen aus Ersparnisgründen (in Grundlsee kann nicht einmal ein Furz kostenlos das Weite suchen!) Helgas Womo stehen, nehmen Frau und Hund an Bord und wursteln uns zwischen den Bergen hindurch zum Ziel unserer Wünsche. Dort begutachten wir zwei CP, stellen uns bei einem auch hin, was ähnliches Aufsehen erregt wie im „Dörfl“ -  nämlich keines. Auch gut – wir wandern

zum Toplitzsee –

immer ein willkommenes Thema für das Sommerloch der Presse – und: kaum zu glauben! Es beginnt zu regnen. Also sind wir fast gezwungen, beim „Rostigen Anker“ einzukehren, weil wir uns ja ohnehin einen Eindruck verschaffen wollen. Der ist brauchbar, aber nicht aufregend und damit wenden wir uns wieder gen Bad Mitterndorf, ohne irgendeine Park- oder Campingplatzgebühr gelöhnt zu haben.
Unser Schlafplatz ist der schon bekannte Riesenparkplatz beim Kulm; das abonnierte Wetter trifft zeitgleich mit uns ein: es regnet.

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Mittwoch 12.08.2009
Das Morgenwetter sieht genauso aus und erfordert eine kurze Lagebesprechung: wir machen in Kultur! So oft sind wir schon an Admont vorbeigefahren

und soooo lange nehme ich mir schon vor, endlich das Benediktinerstift und seine berühmte – weltgrößte – Klosterbibliothek zu besichtigen. Ich hatte schon Berichte im Fernsehen darüber gesehen, aber auch noch so gekonnte Filmaufnahmen können die überwältigende Wirkung dieser Bibliothek nicht wiedergeben; der Raum ist riesig, in seinen Proportionen aber so gelungen, dass man sich darin nicht verliert. Nichts erdrückt den Beschauer, die Deckenfresken sind in Pastellfarben ausgeführt, unzählige Fenster lassen Licht in den Raum und die weißen, goldverzierten Bücherregale, gefüllt mit zumeist hell gebundenen Büchern, tun ein Übriges.
Auch das gotische Innere der Stiftskirche gefällt mir sehr, auch hier ist es hell, es gibt wunderbare geschnitzte Seitenaltäre,

alles ist so, dass es den Besucher nicht niederdrückt.
Was ein ordentliches Stift ist, hat natürlich auch einen Garten!

Eines der Beete ist sehr originell in zartem Grün mit unterschiedlichsten Blautönen gestaltet – das zarte Grün sind Artischocken!

Die haben nebst ihrer Köstlichkeit auch großen Zierwert.
Mittlerweile ist es wieder einmal schön geworden. Also eilen wir zurück zu Helga und machen noch einen ausgiebigen Spaziergang rund um Bad Mitterndorf, bevor das nächste Wolkengeschwader daherkommt. Ein richtig heißer Nachmittag wird das, man glaubt es kaum. Da kommt mir der Grundsee, an dessen Ufer wir heute nächtigen, gerade recht – er ist wirklich ausgesprochen frisch!  Also baden wir nur kurz und sind trotzdem erfrischt wie nach einem ausgiebigen Bad.
Der CP Gößl liegt landschaftlich sehr hübsch, sehr saubere Sanitäranlagen, Wiesengrund, nahe beim Seeufer.

Gleich von dort geht der Wanderweg zum Toplitzsee.

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Donnerstag 13.08.2009 10h40
Ganz in der Früh scheint noch die Sonne, aber das gibt sich schnell. Ewald macht ein paar wundervolle Aufnahmen vom Grundlsee;

auf unserem Weg nach Ischl bzw. Ebensee verfinstert sich dann der Himmel zusehends. Wir lassen uns es aber trotzdem nicht verdrießen und biegen ab zum Offensee.

Wie schön es dort ist; ganz still und undramatisch, eine üppige Pflanzenwelt, wunderbare Spiegelungen auf dem Wasser, ungemein zutrauliche Enten, eine ganze Armada zieht über den See in Richtung eines verlassenen Grillplatzes,

wo sie die Reste des Festes verputzen, völlig unbeeindruckt davon, dass wir direkt daneben stehen und zuschauen.
An einem Hang beobachten wir einen Hubschrauber, der  Baumstämme ausfliegt, die anders nicht abzutransportieren sind. Man kann den ganzen See umwandern, muss dann allerdings ein Stück Rückweg auf Asphalt in Kauf nehmen.
Unser heutiges „Schlafziel“ ist aber der Vordere Langbathsee, nördlich des Höllengebirges. Dank des Prachtwetters gibt es reichlich Parkplätze – vor lauter Platz kommen wir kaum zu einem Entschluss, wo wir uns hinstellen sollen.

Weit weg gehen wir aber heute nicht mehr und das ist auch gut so, denn eine Stunde später waschelt es uns so richtig ein und wir freuen uns über unser mollig-gemütliches Womo. Zeit zum Musik hören und Lesen, Zeit zum Reisebericht schreiben – nur Internetverbindung gibt´s hier keine und das Handy funktioniert auch nicht.

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Freitag 14.08.2009 09h30
Nein, ich schreib jetzt nicht, wie das Wetter ist! Wozu auch?Wir rollen die Bundesstraße 145 den Traunsee entlang hinaus ins Alpenvorland, machen einen Abstecher zum Alfons in Rutzenham/Bergern. Obwohl es erst Mittag ist, lässt sich die Wirtin erweichen und zeigt uns den wirklich sehenswerten Braugasthof. Absolut ein Geheimtip, der Zufall führt einen wohl kaum dorthin.
Mittlerweile hat sich die Sonne durchgekämpft und wir verfallen auf den gloriosen Gedanken, in den Traunauen spazieren zu gehen, weil wir nach der vielen Fahrerei eigentlich Bewegung brauchen. Die bekommen wir dann kurzfristig auch – nämlich auf der Flucht vor den Gelsen! Also woanders hin, bis es Zeit ist für den Camperstammtisch. Das Vernünftigste wäre jetzt baden, aber weit und breit gibt es hier kein Wasser, in dem man ordentlich schwimmen kann. Die Alternative ist dann der Vogelpark Schmiding, dort stellen wir uns auf den riesigen Parkplatz in den Schatten und verbringen den Nachmittag ziemlich bewegungslos.

Auf dem Weg nach Marchtrenk kaufen wir noch schnell ein, (morgen ist Feiertag!) dann parken wir uns auch schon – angehupt von Ingrid  und Hans – beim  Marktplatz ein und machen endlich Bekanntschaft mit dem legendären Camperstammtisch Marchtrenk. Es wird ein sehr heiterer Abend; einige bekannte Gesichter erinnern an unsere Camperanfänge samt Pannen in Viechtwang . . . . .
Kurz vor Mitternacht ist Schluss mit lustig; nach einer kurzen Womo-Besichtigung verziehen wir uns zur Schule, deren Parkplatz einen ausgezeichneten Stellplatz abgibt. Morgens wird man von Vogelgezwitscher geweckt.
Der Plan von gestern, zum Pleschingersee zu fahren, verwerfen wir angesichts des Morgennebels  – wir machen und auf nach Wien uns siedeln uns dort auf ein paar Stunden an der Neuen Donau bei unserem Stammbadeplatz an.



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