Reisebericht Rovinj - Slowenien - Zams 2007



Juli 2007
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11.07.2007 ab 10.30 an 18.00 Mittwoch, km 116.936 - 117.204
Start 10h30 nach Einkauf und Tanken Richtung Süden.
Ab Triestingtal-Raststätte mach ich erstmals mit dem Minimax Österreichs Straßen unsicher. Auf der Autobahn ist das alles noch recht einfach, man kann Spiegelstudien veranstalten und mittels Mittellinie und rechter Fahrbahnbegrenzung versuchen, ein Gefühl für die Abmessungen des Womos zu bekommen.
Dann wird´s aber ernst. Nach der Grenze schickt uns der Garmin in ein winziges Dorf, dessen Sträßchen wahrlich nicht für Dickschiffe geschaffen sind. Das war wirklich arg eng; dafür war ich dann aber nicht mehr so leicht zu erschrecken. Aber höllisch aufpassen muss man mit dem langen und breiten Ding!
Wir sind eine wunderschöne Strecke entlang der Drau nach Westen gefahren, hatten herrliches Wetter zum Fahren, sonnig, aber nicht heiß, schöne Wolken, die Wiesen und Wälder noch saftig grün und gar nicht so viel Verkehr.
Der Parkplatz des Gasthauses Sarman in  Ozbalt hatte für mich Frischling grad die richtige Größe und so blieben wir dort stehen, machten Mittagessen und kehrten dann noch ein auf Kaffee und Strudel. Was wir vorher auf der Drau für eine „schwimmende Kaffeehausterrasse“ gehalten hatten, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Floß, mit dem auch regelrechte Floßfahrten veranstaltet werden – in neudeutsch sozusagen „Floß-Events“ . . . . .
Unser Plan, in Itzlake – da Badeort – einen dort vermuteten brauchbaren Parkplatz zum Stellplatz umzufunktionieren, schlug fehl. Wenige Kilometer weiter – in Kisovec – gibt es aber auf dem Areal einer ehemaligen Grube – eine Industriezone mit einem mehr als großzügigen, geschotterten Parkplatz, auf dem sich auch ein leidlich waagrechter Stellplatz finden lässt. Ein Bach plätschert bei uns vorbei, sonst lässt sich hier sicherlich niemand mehr hören und sehen. Eine Gemüsehändlerin hatte ihren Stand noch geöffnet und mit uns wahrscheinlich das Geschäft des Tages gemacht – wir aber mit ihr auch: frische – inländische ! – Erdbeeren mit Rahm gab´s daher zum Abendessen.
Und für die nächsten zwei Tage sind wir auch eingedeckt.

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12.07.2007 ab 08.30 an 14.30 Donnerstag, km 117.204 - 117.478
Wir haben in Kisovec abgelegt und sind Richtung Polari  Nähe Rovinj gefahren. Es hat viele heitere Szenen mit dem Garmin gegeben, da er sich immer einbildete, links abbbiegen zu müssen, wenn wir nach rechts mussten und rechts abbiegen wollte, wenn wir nach links zu fahren hatten. Aus diesem Grund waren auch einige Umkehrmanöver notwendig. – Alles reine Übungssache! Da wir aber das gros der Strecke kannten, kamen wir ohne großen Zeitverlust in Polari an. Nachdem wir den Minimax auf einem schönen Platz nahe den Toiletten in die Waagerechte gebracht hatten, mussten wir natürlich sofort die Badequalität der Adria testen. Das Wasser war klar wie immer und angenehm mit einem leichten Erfrischungseffekt.
Am Abend ließen wir dann vom Sascha den Muckl – das ist unser ehemaliger Wohnwagen, den wir einem Freund geschenkt haben – auf den Platz bringen, damit Hannes und Gabi ihn gleich mit unserer Hilfe aufstellen könnten. Sie haben sich ja für den nächsten Tag angesagt.

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13.07. – 17.07.2007 B a d e u r l a u b !
Sehr schön, täglich heißer, zum Schluss war das Wasser nicht einmal mehr erfrischend.

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18.07.2007 ab 08h30 an 19h00 km 117.478 - 117.780
Start nach Norden: Grenze bei Socerga 9h45 passiert, dann im Tal der Reka – sehr kurvig und schmal nach Pivka (11h) und von dort zum winzigen grünen Badesee bei Idrijska Bela.

Richtig idyllisch – ein echter Geheimtip. Die Straße dort hin ist eher ein Sträßchen, der Bach daneben aber wie aus dem Bilderbuch – mit Hängebrücken ! – und der Winzigsee wirklich erfrischend und ganz sauberes Wasser. Bei den derzeit herrschenden Temperaturen – zwischen 35 und 40 Grad kann es gar nicht frisch genug sein.
Nachmittags sind wir dann die enge Schlucht von Franja zu einem ehemaligen Partisanenspital hinaufgeturnt. Sehr beeindruckend, unter welchen abenteuerlichen Gegebenheiten Menschen dort in Kriegszeiten ein ganzes Lazarett samt Stromversorgung aufgebaut haben.

Heute sehen wir diesen Weg hinauf in die enge Schlucht ja gefiltert durch relativ bequeme und vor allem gesicherte Steige, aber damals muss der Transport ein einziger Albtraum gewesen sein, egal ob von Verwundeten, Baumaterial oder Proviant.
Nächstes Ziel war der Soca-See, der tatsächlich traumhaft blaugrün daliegt, aber viel mehr hatte er für uns nicht zu bieten; auch der „Badeplatz“ war nicht  wirklich eine Offenbarung; die Randzonen des Sees sind mit braunem Schwemmgut unklarer Herkunft gesäumt, sodass wir trotz einer regelrechten Affenhitze auf ein Bad verzichtet haben und nach Kobarid

weitergefahren sind, wo wir noch einen Platz beim dortigen Campingplatz „Koren“ bekommen haben.
Ein Individualistencamp: Radeln , Paragliden, Kajakfahren, Canyoning, Klettern . . .
Ich habe sogar ein Ehepaar entdeckt, das Jonglieren lernt.Hier haben wir das Bad in der Soca nachgeholt. Das war zwar ein etwas gewaltsames Vergnügen – vielleicht 10 Grad ? – aber  herrlich. Auf jeden Fall waren wir blitzartig erfrischt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Morgen geht es ja im Socatal weiter, ich bin schon sehr neugierig. Meine Vorstellungen sind durch eine Universumsendung schon ziemlich hochgeschraubt. . . .
Jetzt sind wir rechtschaffen müde und unser Kühli erholt sich von der Hitze des Tages . . . . . ich fürchte, er wird einen Nachfolger bekommen!

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19.07.2007 ab 11h30 an 18h30 km 117.780 - 117.919
Nach einem ausgiebigen Frühstück wollten wir unsere Fahrt nach Norden fortsetzen. Aber erst einmal haben wir unseren linken Hinterhuf reparieren lassen müssen, in der Früh stand Minimax als Hinkebein da. Da sich Ewald die Arbeit des Radwechsels nicht antun wollte, haben wir die CP-Besitzerin gebeten, einen Reifendienst zu verständigen. Der kam dann auch in ca. einer Stunde mit einem kleinen Abschleppwagen (der Minimax war viiiieeel größer). Nach einem kurzem Blick und heftigem Kopfschütteln sagte uns der Fachmann, dass wir hinter ihm zur Werkstatt fahren können, es ist noch genug Luft im Reifen. In der Werkstatt (er hat beim Demontieren des Reifens den bordeigenen Wagenheber benutzt!!) stellten wir fest, dass das Ventil undicht war und es wurde ausgetauscht. Das hat nebst Geld auch Zeit gekostet, also sind wir erst spät weggekommen.

Trotzdem haben wir uns eine genussvolle Fahrt durch das weitere Socatal gegönnt. Immer wieder bleiben wir stehen, um diese unwahrscheinlich schöne Farbe des Wassers zu bewundern, dem Fluss zuzuschauen, wie er sich durch enge Schluchten zwängt und schneeweiß schäumend über Stromschnellen davoneilt, um dann in kleinen, durchsichtig blaugrünen Seen auszuruhen und Sonnenwärme aufzunehmen.

Einen herrlichen Badeplatz – auch als Stellplatz geeignet – haben wir knapp nach Srpenica entdeckt; allerdings macht die Soca dort ein ganz beachtliches Tempo (ca. 3 kn am Rand auf der ruhigen Seite). Dagegen anzuschwimmen ist unmöglich, am besten schaut man, wo sich die zahlreichen Kanufahrer sammeln, dort sind Leestellen in der Strömung und man wird nicht gleich davongeschwemmt.

Das Wasser ist aber ein Traum und der umliegende Triglav-Nationalpark trägt das Seine zu dieser zauberhaften Landschaft bei, in der alpines und mediterranes Klima aufeinandertreffen. Diesen Blütenreichtum auf den Wiesen haben wir um diese Jahreszeit bei uns „im Norden“ nicht mehr gefunden.

soca-2

Über Soca, Bovec und Vrsic ging die Fahrt nach Krajnska Gora weiter und von dort weiter nach Westen ins Kanaltal, wo Proviant nachgefasst wurde.
Bei Pontebba ging es dann wirklich ans Eingemachte: das Naßfeld von italienischer Seite ist wahrhaftig ein Kapitel für sich. Man könnte diese Strasse streckenweise fast als baufällig bezeichnen, besonders, wenn man dann die österreichische Seite als Kontrastprogramm sieht.
Unser Plan, auf der Passhöhe zu nächtigen, wurde durch zahlreiche womofeindliche Schilder vereitelt, Selbst für das Parken auf der Passhöhe, um den Ausblick zu genießen wollten sie uns Geld wegnehmen. Nachdem Ewald kategorisch sagte, dass wir nicht zahlen, sondern weiterfahren, lud uns der nette Kassier ein, doch gratis stehen zu bleiben – wenn wir wollen. Und wir wollten!

Wir haben uns dann zum Schlafen auf den Parkplatz beim Bodensee gestellt – offenbar eine Art Moorsee, in dem etliche Baumstämme herumschwimmen. Im Licht der späten Abendsonne sah das recht geheimnisvoll aus.

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20.07.2007 ab 08h15 an 13h40 km 117.919 - 118.215
Das Frühstück gab es dann ein paar Kehren weiter unten auf einem richtigen Picknickplatz; dann ging die Fahrt weiter Richtung Gailtal.
In Tröpolach – knapp vor der Karnischen Dolomitenstraße – haben wir einen Parkplatz für WOMOS und WOWAS entdeckt.
Die Straßenkarte verrät nicht wirklich etwas über die Beschaffenheit der Karnischen Dolomitenstraße, denn dort nennt sie sich B 111 und ist schön rot und breit gezeichnet. Nichts davon ist wahr! Dafür ist der grüne Streifen daneben mehr als gerechtfertigt:  phantastische Aus- und Durchblicke auf die imponierenden Gipfel der Dolomiten schieben sich immer wieder ins Bild und plötzlich sind wir auch schon in Südtirol. Diesmal sozusagen leider nur als Transitgäste, denn wir wollen ja nach Zams.
Also rollen wir über Bruneck und Brixen an der Franzensfeste vorbei das Wipptal hinauf. Auf der Brenner-Bundesstraße beschäftigt uns das Thema Verkehrsaufkommen eine ganze Weile; es ist heute geradezu unvorstellbar, dass sich „seinerzeit“ die gesamte Blechlawine ausschließlich auf dieser Strasse über den Brenner nach Süden gewälzt hat. Es ist aber so, ich bin sie vor 35 Jahren selbst gefahren!
Dann rollen wir – nicht ganz freiwillig, da Abfahrt verpasst – über die mautpflichtige Europabrücke und bekommen bei der Umfahrung von Innsbruck Richtung Landeck eine lebhafte Vorstellung von der in den Medien viel besprochenen Verkehrsdichte und der daraus resultierenden zweifelhaften Lebensqualität des oberen- und vor allem unteren Inntales.
Dann sind wir aber in Zams und werden von Ewalds Motorradfreund Willi (
http://www.jaegerhof-zams.at

) sehr nett empfangen und dürfen trotz der strengen Tiroler Bestimmungen auf dem Parkplatz der Venetbahn mit unserem WOMO nächtigen.

Nachmittags besuchen wir die Lochputz-Klamm, klein, aber fein und mit beachtlichem technischem Aufwand dem Publikum zugänglich gemacht. Die Stiegenkonstruktion besteht größtenteils aus Aluminiumgitter, sodass man während des Gehens unter sich den Bach die Klamm hinunterstürzen sehen kann – nix für Leut` mit Höhenangst! Ein Teil des Wassers wird zur Stromerzeugung genützt, das Restwasser beträgt normalerweise zwischen  2000 und 5000 Liter/sec., in Extremsituationen wurden aber schon bis zu 40.000 Liter erreicht.
Es ist unglaublich heiß, und wir wissen es daher sehr zu schätzen, dass wir die Bade- und Saunaeinrichtungen von Willis Hotel „Jägerhof“ mitbenützen dürfen. Kochen brauchen wir in unserem Brutkasten auch nicht; morgens treten wir zum Frühstücksbuffet an und abends tafeln wir im Gastgarten ein viergängiges ausgezeichnetes Menue und erholen uns von des Tages Mühen.

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21.07.2007 Samstag, Stehtag

Wie schon erwähnt – Frühstückbuffet – dann geht´s ganz bequem mit der Gondelbahn hinauf in luftige 2200m. Wunderbar kühl ist es dort oben, eine großartige Bergkulisse empfängt uns, sogar Gletscher sehen wir und die Bergwiesen sind noch voller Blumen, sodass ich häufig auf dem Bauch liegend zu finden bin, um halbwegs gute Fotos zu bekommen.

Leider muss ich auch zur Kenntnis nehmen, dass es mit meiner Leistungsfähigkeit bezüglich Bergwandern nicht mehr sehr weit her ist, namentlich beim Bergabgehen. Und so krebsen wir halt genüsslich auf den Bergwiesen herum und bewundern die Schönheit rings um uns.
Abends entspannen wir uns beim Schwimmen und genießen wir den Luxus der Saunalandschaft.

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22.07.2007 ab 10h20 ab 16h00 km 118.215 - 118.403

Das Wetter hat umgeschlagen: es ist bewölkt, zeitweise will es sogar regnen; wir setzen uns ins Womo und gondeln ein bisschen durch die Tiroler Berge. Stanzer Tal, St. Anton, Arlbergpass, Zürs, Lech . . .
Wir sind ein verwöhnt durch das touristisch noch recht wenig verunstaltete Slowenien und seine grandiose Berglandschaft im Westen des Landes und so kann ich dem Arlberggebiet recht wenig abgewinnen. Schön ist aber sehr wohl das Lechtal; eine ganz stille Welt mit recht sanftem Tourismus in den kleinen Dörfern. Nach Reutte biegen wir ab zum Heiterwanger See, um dort eine Pause einzulegen; die Parkplatzgebühr von € 3,50 lässt uns aber rasch weiterfahren – Tirol von seiner unerfreulichen Seite . . . .
Über den Fernpass geht es weiter nach Süden – wieder der Sonne entgegen. Bei Nassereith entdecken wir einen recht versteckt gelegenen  Campingplatz (www.fernsteinsee.at)

und schließen bei Imst den Kreis um die Lechtaler Alpen. Abends wird wieder „gewellnesst“

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23.07.07 ab 09h55 an 17h45 km 118.403 - 118.691
Ewig können wir nicht bleiben, allmählich müssen wir ans Heimfahren denken. Aber: alle Wege führen über Salzburg . . .
An Innsbruck vorbei, Hall, Schwaz, Wörgl, Kufstein, Kössen, Reit im Winkel. . Kleiner Grenzverkehr wie bei H.W. Geissler! Wir gehen Jause kaufen, denn die Augustiner Mönche haben doch recht saftige Preise in ihrem Müllner Bräu. Die B 305 führt uns ins Berchtesgadner Land, nach Ruhpolding entdecken wir beiderseits der Straße mehrere Badeteiche mit nahegelegenen Parkmöglichkeiten – alles gebührenfrei, man glaubt es kaum!

Über die Deutsche Alpenstraße mit herrlichen Ausblicken auf den Watzmann und das Steinerne Meer rollen wir nach Berchtesgaden und wieder über die Grenze nach Salzburg.
Nach längerem Hin und Her (Hochsaison, Campingverbot) stehen wir mit dem WOMO im Norden Salzburgs in der Kendlersiedlung, von wo uns die Buslinie 27 direkt zum LKH bzw. Kloster Mülln befördert. Hier steht man unangefochten, allerdings nicht ganz leise, denn der Flughafen ist nicht weit, aber ein ausgiebiger Besuch im Müllnerbräu sorgt für guten Schlaf.

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24.07.2007 ab 10h37 an 16h00 km 118.700 - 119.001
Als erstes gibt es Frühstückskauf, dann Stau, weil falsche Richtungsfahrbahn auf der Autobahn erwischt. Um 12h auf dem Parkplatz bei der Raststätte Mondsee Brunch im WOMO. 12h45 Weiterfahrt nach Hause; das Wetter hat uns einen Strich durch die Planung gemacht, denn wir wollten noch zum Baumkronenweg und einmal im nördlichen NÖ übernachten, was aber bei Regen doch reichlich öd ist. Nun, das wird sicher noch nachgeholt.
16h15 Ankunft zu Hause



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